Deutschlandtour mit Putzke's Fahrspaß
Der neue Bilstein-Dämpfersatz lag schon mehrer
Wochen in der Garage und wartete auf
den Einbau in den Healey.
Der Urlaub näherte sich und die Dämpfer wurden schnell montiert.
Dazu aber später noch.
Sonntag war Abreisetag. Am Samtag dann die Koffer
einladen, aber wie?
Kein Problem beim 2+2 BT 7. Reserverad raus, einen Reserveschlauch und Co2-Flasche,
Werkzeug, Eratzteile rein, und siehe da-man soll es nicht glauben-der große,unverzichtbare
Koffer meiner Frau paßte in den Kofferraum, sowie weitere Kleidungsstücke.
Reisetaschen und die Steckscheiben kamen auf die Notsitze.
Sonntag morgen!
Der erste Blick aus dem Fenster: bewölkt und nicht zu heiß! Als
Healey-Kenner das richtige
Wetter zum "offen-fahren".
Also, Steckscheiben drauf (wegen meiner Frau) und los ging's:
Ein Stückchen Autobahn bis Köln und dann sollte unsere Reise nur
noch über Bundes- und
Landstraßen gehen. Bis jetzt lag der Wagen ruhig und satt. Wir hatten
ja auch nicht gerade
wenig Gepäck mit für einen Healey.
Durch die Eifel vorbei am Ring, runter durch's Moseltal bis Zell. Den Gedanken
mit der
Fähre über die Model zu setzen haben wir schnell verworfen, da
wir mit dem Healey nicht
auf die Auffahrrampe kamen - Schade!
Dann B 421 und B 48 Hunsrückhöhenstraße. Wir hatten mehrere
Kilometer Fernsicht und
ich ein "geiles" Gefühl solch wunderschöne Straßen
mit dem Healey zu befahren.
In Winnweiler war die erste Übernachtung.
Kaum den Schlafanzug und Zahnbürste
ausgepackt, fing es an zu regnen. Spritzdecke drauf und den Fahrgastraum
mit einer Plane
abgedeckt - so geht's auch ohne Dach.
Der nächste Morgen war wieder trocken. Hatten wir ein Glück!!
Nun ging es durch den Pfälzer Wald. Eine unbeschreibliche Idylle bot
sich uns. Einige letzte
Regentropfen fielen auf unsere Wachsjacken und die ersten Strahlen der Morgensonne
blinzelten durch die Buchenblätter. Es war eine wunderbare Stimmung.
Die Strecke wurde kurvenreicher und etwas schlechter.
Mal sehen, wie sich das neue Fahrwerk verhält!? Das Gaspedal wurde
etwas mehr
durchgetreten und die Strecke sportlich befahren - sozusagen etwas geknallt.
Er wird's
schon aushalten, dachte ich, wir hatten ja nicht mal ein viertel der Strecke
hinter uns.
Hier spürte man den Unterschied gegenüber den Seriendämpfern.
Kein poltern, springen
oder hartes schlagen der Achsen und kein versetzen der Hinterachse. Eine
etwas andere
Abdämpfung des Fahrzeugs war merkbar. Man hatte den Eindruck, daß
die Seriendämpfer
nur die Aufgabe hatten, die Räder auf dem Boden zu halten. Jetzt aber
wurde wirklich
gedämpft. Nun mußte ich aber wieder vom Gas, da meine Frau einige
Bemerkungen
äußerte. Es machte aber riesigen Spaß.
Über die Weinstraße, Neuhausen a.d.F.
vorbei, an Burg Neuffen hoch auf die Schwäbische
Alb, Blaubeuren, Bad Urach in Richtung Ulm. Natürlich auch hier wieder
mit
Übernachtung, da wir uns nur Tagesetappen bis max. 250 km vorgenommen
hatten. Das
läßt sich mit einem Healey streß- und ermüdungsfrei
ertragen. Wir hatten auch ab dem
Pfälzer Wald nur noch Sonnenschein bis zum Ende unserer Reise. Nicht
einen einzigen
Tropfen Regen.
Landsberg, Schongau, Tegernseer Tal mit sechs Tagen Aufenthalt waren weitere
Etappen
und die bayrischen Voralpenstraßen sind gerade das richtige für
einen Healey mit Bilstein-
Fahrwerk.
Die Rückreise führte an München vorbei durch die schöne
Holedau, B 91, über Neuburg
entlang der Donau, dann die romantische Straße hoch. Auch mal abseits,
da verschiedene
Strecken landschaftlich noch reizvoller sind. In Rothenburg o.d.Tb. wieder
mit Übernachtung.
Der Hotelier war auch Oldie-Fan und wir konnten den Healey in seiner Garage
neben dem
BMW 801 und Vorkriegsopel stellen.
Die letzte Etappe ging über Rüdesheim
den ganzen Rhein entlang: Siegburg, Olpe und nach
Hause. Nicht einmal haben wir einen Schraubendreher gebraucht und sind 2800
km
gefahren. Bei einer drei Jahre zurückliegenden und gewissenhaften Restaurierung
ein
zuverlässiges Auto der Healey, oder nicht!?
Wir machen auf jeden Fall so eine Reise wieder, aber nur Landstraße!!!
Und nun zum Einbau der Dämpfer
Es ist relativ einfach, wenn man sich an die Einbauanleitung
hält. Die Anbauteile sind sehr
paßgenau, komplett mit neuen Schrauben und gezeichnet. Die Hinterachse
braucht nicht
mit Schraubzwingen festgemacht werden. Es geht auch so, wenn der Wagen am
Rahmen unterbockt wird und man die zwei Bügelmuttern löst. Der
hintere Dämpfer wird komplett ausgebaut.
Es ist darauf zu achten, daß das untere Anbauteil mit dem kürzeren
Vierkant links montiert
wird. (Auspuff).
Die Vorderachse am besten an der unteren Federplatte anheben, ganz außen
am Achsschenkel. Die vier Befestigungsschrauben des vorderen Dämpfers
lösen - die vorderen ganz, die hinteren bis auf einen Gewindegang.
Dämpfer dann mit Montierhebel schräg anheben. Dämpferventil
entfernen und Verschlußschraube wieder festziehen. Keine Angst,es
treten nur einige Tropfen öl aus. Beim BN1/2 muß die Benzinpumpe
versetzt werden.
Für BJ 8 Phase 2 und Frosch sind Sätze in Arbeit und ab 1999 lieferbar.
Clemens Müller
Weitere Informationen und Fragen zum Einbau: Tel:
02324/72665